Göteborgs universitet

Information auf Deutsch

Nationale Prüfungen in Fremdsprachen

Das Zentralamt für Schule und Erwachsenenbildung (Skolverket) hat das NAFS-Projekt (Schwedisch: NAtionella prov i Främmande Språk) an der Universität Göteborg (Department für Pädagogik und Sonderpädagogik) damit beauftragt, landesweite Prüfungen für die Bewertung der Fremdsprachenkenntnisse von Schülerinnen und Schülern zu erstellen, weiterzuentwickeln und zu evaluieren.

Gemeinsame Prinzipien

Mit den Prüfungsmaterialien werden teilweise unterschiedliche Ziele verfolgt; sie basieren jedoch auf den folgenden gemeinsamen Prinzipien:

Verankerung im Lehrplan

Grundlegend für die Prüfungen ist die, in den Lehrplänen verankerte, handlungsorientierte Sicht auf Sprache. In allen Prüfungsmaterialien wird der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Aufgaben und dem Lehrplan konsequent verdeutlicht. Aus den Materialien geht auch hervor, was nicht geprüft wird.

Zur Unterstützung der Bewertung

Die Prüfungsmaterialien sollen eine Hilfe für die Lehrerinnen und Lehrer bei der Bewertung der Sprachfertigkeitsleistungen ihrer Schülerinnen und Schüler darstellen. Somit sind die Prüfungsmaterialien als Ergänzung zur kontinuierlichen Bewertung im schulischen Alltag zu verstehen. Die Prüfungsmaterialien sollen eine landesweit vergleichbare Bewertung sicherstellen.

Sprachliche Kompetenzen

Sämtliche Materialien enthalten Teile, die auf verschiedene Weise folgende Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler prüfen: Rezeption (Hör- und Leseverständnis), schriftliche und mündliche Produktion sowie Interaktion. Dabei wird angestrebt, interkulturelle Lerninhalte so weit wie möglich zu berücksichtigen. Dies geschieht u.a. durch die Auswahl der Texte und Aufgabentypen sowie durch die Berücksichtigung verschiedener Varianten in der gesprochenen Sprache in den Höraufgaben. Darüber hinaus enthalten die Materialien Teile, die die kritische Reflexion des eigenen Lernens sowie die Selbsteinschätzung und die Einschätzung durch Mitschülerinnen und Mitschüler fördern sollen.

Authentizität und Zielsprache

Die Prüfungsmaterialien sollen so authentisch wie möglich sein. Die Prüfungsaufgaben werden in der jeweiligen Zielsprache gestellt. Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Prüfungssituation ausschließlich die Zielsprache verwenden.

Möglichkeit die sprachlichen Kompetenzen zu zeigen

In erster Linie sollen die Prüfungen den Schülerinnen und Schülern ermöglichen zu zeigen, was sie können – nicht, was sie nicht können; deshalb gibt es zum Beispiel keine Minuspunkte in der Bewertung. Die Prüfungsteile sind hinsichtlich der Inhalte und Aufgabentypen sehr unterschiedlich angelegt, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Eine Progression des Schwierigkeitsgrades wird sowohl innerhalb der einzelnen Prüfungsteile als auch zwischen ebendiesen angestrebt.

Das Wichtigste bei der Bewertung

Die Motivation und Kompetenz der Schülerinnen und Schüler, Inhalte zu verstehen und zu vermitteln, stehen bei der Bewertung im Vordergrund: positive Aspekte werden vor negativen beurteilt. Bei der Fehleranalyse wird unterschieden zwischen solchen Fehlern, die u.U. die Kommunikation stören und solchen, die die Kommunikation unverständlich machen; also zwischen Fehlern, die die Kommunikation in unterschiedlichem Maße negativ beeinflussen.

Zusammenarbeit

Die Entwicklung der Prüfungsmaterialien erfolgt in Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern der jeweiligen Fremdsprache, Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Im Zuge umfangreicher Erprobungen können sich sowohl die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer als auch die Schülerinnen und Schüler zu den verschiedenen Aufgaben äußern.

Aktuelle Prüfungsmaterialien

Anmerkung: Das von sieben Stufen (steg) ausgehende Sprachkompetenzmodell bezieht sich auf die schwedischen Lehrpläne.

Mittelstufe
Gymnasium/Gesamtschule/Sonderschule/Erwachsenenbildung

Gymnasium, Erwachsenenbildung

Elektronische Datenbank

Weitere Informationen

Projektleitung

AnnaKarin Lindqvist
Frank Perrotte

Wissenschaftliche Beratung

Prof. Gudrun Erickson (Professorin für Erziehungswissenschaft, Universität Göteborg)

Kontakt

mod.nafs@ped.gu.se